Am 4. Juli 1954 gewinnt Deutschland mit 3:2 gegen Ungarn das Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft. Für uns Deutsche war dies das Wunder von Bern - für die Verlierer, die Ungarn, jedoch der Alptraum von Bern! Einer litt besonders darunter: der Trainer der Ungarn, Gusztáv Sebes (gest. 30.1.1986). Nach der verlorenen Weltmeisterschaft war er in den Augen der ungarischen Bevölkerung der Hauptverantwortliche für die Niederlage. Noch Jahre später musste sich Sebes gegenüber den politischen Führern Ungarns verantworten. Schlimmer jedoch war der quälende Schmerz über die Niederlage, die er nie verkraftet hatte. Bis zu seinem Tod konnte er sie nicht verwinden. Auf dem Sterbebett war eines seiner letzten Worte: »Wir haben verloren ...«
Der Gedanke an erlittene Niederlagen kann auch uns das Leben zur Hölle machen. Wie mancher kann darüber nicht zur Ruhe kommen, weil sein Kind auf die schiefe Bahn geraten ist. Hätte man doch nicht das eigene Vergnügen oder die Karriere für wichtiger gehalten! Und wie manche Mutter wird von der Abtreibung ihres Kindes lebenslang verfolgt. Manche Niederlagen verwinden wir nicht und machen uns deswegen ewig Vorhaltungen. Ich freue mich daher über die Zusage, die ich aus dem heutigen Bibelwort für mein Leben entnehmen darf. Jemand sagte einmal: »Gott ist die 1 vor unseren Nullen.« Unter der liebevollen Führung Gottes bekommt unser Leben eine neue Ausrichtung, kommt Hoffnung und Perspektive in unser Leben. Spiel verloren - alles verloren? Nicht bei Jesus! Dort, wo wir versagt, vielleicht erbärmlich versagt haben, erhalten wir durch den Sohn Gottes endgültige Vergebung und Gelegenheit zu wirklichem Neuanfang. Matthias Adolphi