Im Mai und Juni 2011 konzentrierten sich die Nachrichten sehr stark auf die Umbrüche in einigen islamischen Ländern wie Libyen, Syrien oder den Jemen. Große Teile der Bevölkerung in diesen Ländern hatte den Aufstand gewagt, um gegen despotische Machthaber und Missstände zunächst zu protestieren und schließlich auch zu kämpfen. Die Machthaber in diesen Ländern wollten an ihrer Macht festhalten und schreckten dazu nicht einmal vor einem Krieg gegen das eigene Volk zurück. Menschen mit Macht können sich sehr schnell ins Unrecht manövrieren, wenn sie ihre Macht um jeden Preis erhalten wollen.
Jesus Christus war mit solcher Vollmacht ausgestattet, dass er sogar die Naturgewalten »im Griff« hatte. Doch er setzte diese Macht ein, um seinen Mitmenschen zu helfen, sie zu heilen und zu retten. Als er für die politischen Machthaber der Juden unbequem wurde, bewies er im Moment seiner Gefangennahme, dass er seiner Bestimmung treu blieb. Einer seiner Jünger wollte für ihn kämpfen, doch Jesus sagte ihm: »Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könne und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde?« (Matthäus 26,52-53). Damit machte er deutlich, dass ihm unbegrenzte Macht zur Verfügung stand.
Warum hat Jesus seine Macht nicht genutzt? Weil er die Menschen von ihrer Sünde, Schuld und Gottesferne retten wollte. Er verzichtete auf seine Macht um derer willen, die er nur durch seinen Tod retten konnte. Er erduldete tiefstes Leid und einen grausamen Tod am Kreuz, damit wir von unserer Sünde und Schuld freigesprochen werden können.
Joachim Pletsch