Als Frankreich 1962 seine algerische Kolonie in die Unabhängigkeit entließ und sich deshalb nach einem jahrelangen Krieg aus Algerien zurückzog, verloren die Harkis den Schutz durch die französische Regierung. Die Harkis sind Algerier, die sich aber als Franzosen fühlen. Sie sollten in dem Land ihrer Geburt wohnen bleiben und wurden nun von den anderen Algeriern wegen ihrer Zusammenarbeit mit den Franzosen verfolgt. Eine Reihe von ihnen hat sogar das Leben lassen müssen. Aber immer noch lehnt die französische Regierung es ab, den Harkis in Frankreich eine neue Heimat zu geben.
Christen leben auch fern ihrer wahren Heimat, wie uns der heutige Bibelvers aus dem Brief an die Philipper zeigt. Deren Heimat ist der Himmel. Und wie die Harkis in Algerien werden auch viele Christen in dieser Welt verfolgt, weil sie sich zu einem Volk zählen, dessen Heimat nicht in dieser Welt liegt. Allein in Nordkorea schätzt man, dass in den riesigen Zwangsarbeitslagern jährlich 30 000 Christen umkommen. Teilweise werden sie sofort umgebracht, und teilweise gehen sie an den entsetzlichen Lebensbedingungen dort zugrunde. Da und an vielen anderen Orten der Welt befinden sich Christen in höchster Bedrängnis. Viele sind auf der Flucht und haben alles Irdische verloren.
Aber im Gegensatz zu den Harkis zeigt uns der Bibelvers, dass Christen Hilfe aus ihrer Heimat erwarten können. Täglich können sie Gott um Hilfe und Tragkraft bitten. Und eines Tages, vielleicht bald, wird der Retter Jesus Christus aus dem Himmel kommen und sein Volk, die Christen, zu sich nehmen. Dann werden sie in alle Ewigkeit nicht mehr heimatlos sein. Gott selbst wird sie überschwänglich trösten. Ralph Höller