Hunderttausende hatte er umgebracht, ohne auch nur gegen einen einzigen von ihnen selbst die Hand zu erheben – mit seiner Unterschrift besiegelte der im Dritten Reich für die »Endlösung der Judenfrage« verantwortliche SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann immer gleich mehrere tausend Todesurteile mit einem Federstrich. Heute vor 40 Jahren ereilte den Schreibtischmörder sein verdientes Schicksal. Im wohl spektakulärsten Prozess wegen Gewalttaten des Nationalsozialismus hatte man ihn für seine Taten zum Tode durch den Strang verurteilt, daraufhin wurde das Urteil vollstreckt. Eichmann wurde gehenkt und seine Leiche auf ein Polizeiboot geschafft, dort eingeäschert und die Asche im Mittelmeer verstreut.
Richter und Vollstrecker des Urteils über den NS-Verbrecher waren gerade jene, deren Volksgenossen er zu Tausenden hatte umbringen lassen – die Juden. Sie hatten ihn in Argentinien aufgespürt und in ihr junges Land entführt. Dort machten sie ihm den Prozess wegen seiner Verbrechen in den Jahren 1939 bis 1945 mit der Folge der Ermordung von Millionen von Juden. Das dokumentarische Material belastete den Angeklagten aufs Schwerste; es ließ ihm keine Chance auf Rechtfertigung. Das Ende ist bekannt.
In seinem gottlosen Wüten gegen die Juden hatte Eichmann wie alle Antisemiten einen wesentlichen Punkt übersehen. Israel – das ist das irdische Volk Gottes, von Gott selbst erwählt, um ein Beweis seiner Existenz zu sein. So steht es unter Gottes ganz besonderem Schutz. Gott sagt es in der Bibel so: »Wer euch (die Juden) antastet, der tastet meinen Augapfel an!« Dieses Wort Gottes gilt zu allen Zeiten. Peter Schäfer von Reetnitz