Letztes Jahr war ich allein von Deutschland in den Kongo unterwegs. Früh am Morgen sagte ich meiner Frau »Auf Wiedersehen«, nahm den Zug nach Frankfurt, stieg ins Flugzeug ein und landete nachts in Addis Abeba. Dort, in Äthiopien, musste ich unerwartet im Hotel übernachten, um am nächsten morgen ganz früh nach Kinshasa (Kongo) weiterzufliegen. Wie klein ist unsere Welt geworden! Morgens steigt man bei Minustemperaturen ins Auto ein, und abends ist man im tropischen Afrika. Und doch ist unsere Welt auch groß. Denn aus Deutschland ist man schnell rausgeflogen. Auch Europa hat man bald hinter sich gelassen. Aber die Sahara: Lange dauert es, bis man sie endlich überquert hat. Und dann landet man alleine in einer anderen Welt. Man kennt keinen und keiner kennt dich. Die Menschen sehen anders aus. Es riecht ganz anders. Niemand wartet auf einen. Die Verwandten sind Tausende von Kilometern entfernt. Man ist allein!
Als ich dort im Hotel war, kam mir der 139. Psalm ins Gedächtnis. Mir wurde klar: Der Gott, den ich zu Hause so gut kannte, war auch hier bei mir. Ich war gar nicht alleine und fühlte mich auf einmal geborgen bei diesem großen Gott. Das war ein eigenartiges Erlebnis. Theoretisch wusste ich das schon längst, aber dann, allein in meinem Bett liegend, wurde diese Theorie plötzlich zu einer wunderbaren Realität. Mir wurde bewusst, wie großartig es ist, diesen großen, allgegenwärtigen Gott, kennen zu dürfen. Viele Menschen fühlen sich alleine - nicht nur auf der Reise, sondern überhaupt. Wer aber diesen Gott, durch Jesus Christus kennen gelernt hat, braucht nie mehr allein zu sein. Denn Gott, der dann unser Vater geworden ist, ist überall bei uns. Wim Hoddenbagh