Würde man diese Fragen einem 14-Jährigen stellen, der sehnsüchtig darauf wartet, endlich das notwendige Alter zu erreichen, um einen Motorrad-Führerschein machen zu können, so würde er sicherlich antworten, es sei unheimlich lang. Schließlich vergehen die Wochen so langsam, als wären es Monate, die Monate, als wären es Jahre, und das Ziel scheint in unerreichbarer Ferne ... Doch auch jüngeren Erwachsenen können die Tage lang erscheinen, wenn sie auf etwas warten, etwa auf den »Tag der Hochzeit«. Je älter aber die Menschen werden, umso häufiger hört man von ihnen: »Es ist, als flögen die Tage nur so davon!«
Real betrachtet, werden die Menschen heute immer älter. Um 1900 war das Durchschnittsalter 48 Jahre und bei den Männer nur 45. Aber ob man heute durchschnittlich älter als siebzig wird, oder ob man früher sterben muss, am Ende war es doch nur wie ein viel zu schneller Flug durch die Zeit. Und in der Bibel wird immer wieder deutlich auf die Flüchtigkeit unseres menschlichen Lebens hingewiesen.
In Jakobus 4 heißt es zum Beispiel, dass unser irdisches Menschenleben nichts weiter ist als ein Dampf, der eine kurze Zeit sichtbar ist und dann verschwindet. Auch der obige Bibelvers weist in dieselbe Richtung. Der Grund ist darin zu sehen, dass diese biblischen Schreiber unsere irdische Existenz im Vergleich sehen zu der auf den Menschen wartenden unendlichen Ewigkeit.
Und aus der Sicht der Ewigkeit ist es letztlich nicht entscheidend, ob wir nun 45 oder 75 Jahre auf der Erde verbracht haben, sondern das wirklich Wichtige ist, dass wir Gott in dieser Zeit gesucht und gefunden haben. Stefan Nietzke