Nicht nur in der Kirchengeschichte, auch in der Weltgeschichte gehörte Martin Luther zu den ganz Großen, die unsere Welt in herausragender Weise beeinflusst haben. Er lebte von 1483 bis 1546 und wurde vor 531 Jahren im sächsischen Eisleben geboren.
Schon in sehr jungen Jahren ließ ihm die Frage keine Ruhe, wie man einen heiligen und allmächtigen Gott gnädig stimmen konnte. Ihm war nämlich bewusst, dass er ganz und gar nicht sündlos war, und darum unternahm er viele Bußübungen, um »besser« zu werden. Dazu gehörten richtige Strapazen wie langes Fasten und Beten bei Tag und bei Nacht. Er schlug sich sogar mit Peitschen, wenn er meinte, Gott durch irgendetwas erzürnt zu haben; aber all das konnte ihn nicht beruhigen.
Endlich, er war schon Professor in Wittenberg, fand er das erlösende Wort im Propheten Habakuk: »Der Gerechte aber wird aus Glauben leben« (Habakuk 2,4). Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen: Es kommt nicht auf meine Bemühungen an; Gott hat bereits alles an meiner Stelle getan, als er seinen Sohn für mich sterben ließ. Das Einzige, was uns Menschen zu tun übrigbleibt, ist unser Bekenntnis, gegen Gott gesündigt zu haben, und dann an die Verheißungen Gottes zu glauben, dass dem Glaubenden alle Schuld vergeben ist.
Seitdem sagte er allen Menschen, sie sollten nur der Bibel vertrauen: sola scriptura (dt.: allein die Schrift).
Außerdem komme es nicht auf unsere Bemühungen an. Denn Gott schenkt dem Glaubenden Vergebung und ewiges Leben, weil Jesus Christus Gottes Gerechtigkeit befriedigt hat:sola fide (dt.: allein der Glaube).
Und alles geschieht nur aus Gnade: sola gratia (dt.: allein die Gnade).
Und endlich hängt alles von unserer Beziehung zu Jesus Christus ab: solus Christus(dt.: allein Christus)!
Hermann Grabe