Martin Luther fühlte sich schon von Kindestagen an vom Teufel, von bösen Geistern und Dämonen verfolgt. Als er sich im Winter 1521/1522 als Junker Jörg unerkannt unter kurfürstlichem Schutz zum Übersetzen der Bibel ins Deutsche auf der Wartburg aufhielt, wurden seine Ängste in der Einsamkeit der dunklen Gemäuer vor solchen Attacken nur noch größer. Für seine Zweifel, Traurigkeit und Depressionen, die ihn immer wieder überfielen, machte er den Teufel persönlich verantwortlich.
Der Legende nach soll der Teufel Martin Luther in dieser Zeit in seiner Stube auf der Wartburg in Thüringen belästigt haben. Als der Mönch, vertieft in seine Arbeit, ein Kratzen und Schaben hörte, soll er beherzt nach dem Tintenfass gegriffen und gezielt nach der Teufelsfratze geworfen haben, um den zu verscheuchen, der ihn beim Übersetzen der Heiligen Schrift ins Deutsche so störte. Ein blauer Tintenfleck soll so an der Wand neben dem Ofen entstanden sein, wo heute allerdings nur noch ein Loch ist. (Quelle: www.luther2017.de)
Dass die Macht des Teufels etwas Reales ist, geht auch aus unserem Tagesvers hervor, und in seinem ersten Brief bezeugt der Apostel Johannes, dass der Sohn Gottes geoffenbart worden ist, »damit er die Werke des Teufels vernichte« (1. Johannes 3,8). Dieser wird auch als Lügner von Anfang an charakterisiert, denn mit einer Lüge hat er die Menschen im Garten Eden ins Verderben gelockt. Umso wichtiger ist es, sich an die Wahrheit zu halten, um dem Teufel nicht auf den Leim zu gehen, der auch heute noch vielfältig seine Lügen in der Welt verbreitet. Wie gut, dass ein Luther vor rund 500 Jahren die Bibel ins Deutsche übersetzte, wodurch nun jeder in unserem Land selbst an die Quelle göttlicher Wahrheit gelangen kann.
Joachim Pletsch